Badische 09.2011

„Ich liebe den Papst und die Kirche“

Jacqueline Straub möchte Priesterin werden. Viele Reaktionen hat Jacqueline Straub auf ihren Brief an Benedikt XVI. bekommen – und ganz unterschiedliche: "Eine Freundin, die mit mir katholische Theologie studiert, hat gesagt, dass sie sich für mich schämt", erzählt die 21-Jährige. Eine Sängerin in ihrem Kirchenchor in Herdern sei dagegen auf sie zugekommen und habe sich richtig gefreut. "Überhaupt gab’s von den Älteren mehr Zuspruch", sagt sie.

Jacqueline Straub hat an den Papst geschrieben, wie gerne sie Priesterin in der katholischen Kirche werden möchte. Viele ihrer Mitstudentinnen und Mitstudenten beschäftigten sich mit dem Zölibat und der Frauenordination, die Meinungen seien sehr geteilt, steht in dem kurzen Text. Der Brief ist erschienen in einem Buch zum Papstbesuch, herausgegeben von Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon und Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Den Text, mit dem sie sich für das Buch bewarb, hat sie in wenigen Minuten geschrieben: Das sei eine Chance gewesen, öffentlich zu äußern, was sie seit langem beschäftigt. Schon mit 16 sei ihr klar gewesen, dass sie einmal Theologie studieren möchte, erzählt Jacqueline Straub. Auch heute noch findet sie es "herrlich, einen Pfarrer zu sehen, der predigt, die Eucharistie feiert, Kinder tauft". Der Wunsch, selbst Priesterin zu werden, "brennt in meinem Herzen". Sogar den Pflichtzölibat würde sie dafür in Kauf nehmen, obwohl sie eine freiwillige Regelung besser fände.